Die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette ist heute wichtiger denn je. Die Pandemie, steigende Erwartungen der Verbraucher*innen, sowie Themen wie Fahrermangel oder steigende Treibstoffpreise haben uns, was die Komplexität in der Logistik angeht, in eine neue Ära katapultiert.
Flexible Prozesse
Die Coronakrise hat der Logistik in vielerlei Art und Weise zum Umdenken gezwungen. Viele Unternehmen mussten ihre Transportkosten senken und dafür entweder die Anzahl der Spediteure einschränken oder auf kostengünstigere Angebote zurückgreifen.
Häufig auf Kosten der Kundenzufriedenheit, da sich Lieferungen verzögerten. Dabei wächst der Druck in diesem Bereich stetig, beispielsweise auch durch große Player wie Amazon, die teilweise sogar am selben Tag liefern.
Die Pandemie hat aber auch gezeigt, wie essentiell es ist, flexibel und schnell reagieren zu können. Um anpassungsfähige und agile Logistiksysteme zu schaffen, gilt es Risiken und Herausforderungen genau zu kennen.
#1 Transportkosten senken
Steigende Kosten dominieren nicht zuletzt seit Corona die Lage im Transportgewerbe.
Laut einer Konjunkturanalyse des Bundesverbands Güterverkehr, Logistik und Entsorgung, hatten 69,5 Prozent der befragten Firmen im vergangenen Jahr mit gestiegenen Gesamtkosten zu kämpfen hatten, 40 Prozent mit höheren Personalkosten, 48,5 Prozent mit gestiegenen Fahrzeugkosten und 83,5 Prozent mit erhöhten Treibstoffkosten.
Tourenplanungssysteme, die Transportrouten mit Hilfe von Datenanalysen optimieren, gehören zu den Stellschrauben, um die Transportkosten zu reduzieren. Sie verplanen eingehende Aufträge automatisch zu Touren, berücksichtigt dabei Auftrags-, Kunden- und Fahrzeugbeschränkungen. So sind Einsparungen von bis zu 20% möglich.
#2 Steigende Energie- und Treibstoffpreise
Für Kund*innen sind zwei Dinge besonders wichtig: Ein sicherer und zuverlässiger Versand und gute, stabile Preise. Steigende Energie- und Treibstoffpreise können Logistiker häufig nicht eins zu eins weitergeben, zu Ungunsten der eigenen Marge.
Auch hier kann Technologie helfen. Durch die automatische und optimierte Verteilung der Aufträge auf die verfügbaren Fahrzeuge sind diese besser ausgelastet und Leerfahrten werden vermieden. Dank optimierter Routen wird kein Kilometer zu viel gefahren, was nicht nur Kraftstoff spart, sondern auch jede Menge CO2.
#3 Fahrermangel
Leere Supermarktregale haben in Großbritannien in diesem Spätsommer den dortigen Lkw-Fahrermangel in den Fokus gerückt. Auch in Deutschland fehlen aktuell bis zu 80.000 Fahrer*innen. Ein wachsender Mangel, der zum Problem für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft werden kann: Ist die Möglichkeit, Waren dorthin zu transportieren, wo sie gebraucht werden, eingeschränkt, steigen die Kosten für die Produkte.
Das kann man sich in etwa so vorstellen, wie wenn ein Gartenschlauch einen Knick hat und
das Wasser nicht mehr richtig fließen kann. Lkw-Fahrer*innen und Menschen, die unsere komplexen Logistiksysteme orchestrieren, sind ein wichtiges Puzzlestück für eine funktionierende Wirtschaft – sie sorgen dafür, dass das „Wasser“ fließt und sein Ziel erreicht.
Was können wir also tun, um dieses Problem zu lösen?
Durch Optimierungssoftware ist es möglich, die Effektivität des vorhandenen Fuhrparks und der Fahrer innerhalb eines Unternehmens zu maximieren. Softwarelösungen wie der PTV Route Optimizer helfen Planer*innen und Disponten*innen, die Ressourcen voll auszuschöpfen.
Ein weiterer Vorteil: Dank realistischer und machbarer Tourenplanung, reduzieren sich Stress und Überstunden der Fahrer*innen. Dies fördert die Zufriedenheit und erhöht die langfristige Bindung ans Unternehmen.
#4 Staatliche Restriktionen
Lenk- und Ruhezeiten, Umweltschutzvorschriften, Arbeitszeitregelungen, Emissionsvorgaben – Es gibt zahlreiche gesetzliche Vorschriften, die bei der Tourenplanung zwingend berücksichtigt werden müssen. Unvorhersehbare Ereignisse wie der Brexit oder Corona haben gezeigt, dass sich diese auch schnell mal ändern können. Für die Logistikbranche ist es wichtig, sich schnell anpassen zu können – die Digitalisierung spielt hier die entscheidende Rolle.
Die Transformation logistischer Prozesse hin zu automatisierten Lösungen wie PTV Map & Guide und den PTV Route Optimiser, ermöglichen es Planer*innen, auf Knopfdruck Restriktionen in die Planung einzubeziehen und somit einen Tourenplan zu erstellt, der den gesetzlichen und umwelttechnischen Anforderungen vollumfänglich entspricht
#5 Wachsender Bedarf an nachhaltigen Logistikprozessen
Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz spielen auch in der Logistikbranche eine immer wichtigere Rolle. Für Verbraucher*innen und Unternehmen ist es zunehmend wichtig zu wissen, welche Hersteller und Marken sie unterstützen. Und auch gesetzliche Vorgaben ändern sich stetig in diese Richtung.
Daraus ergibt sich die Forderung nach nachhaltigen Logistikabläufen. Hier spielen optimierten Tourenpläne ebenfalls eine wichtige Rolle: Laut einer Schätzung der International Energy Agency, können durch Tourenoptimierung Energieeinsparungen von 5-10 % (innerstädtisch) bzw. 1 % (Überlandfahrten) erzielt werden. Wichtig dabei: Bei der Berechnung der Emissionen (CO2, Schadstoffe) sollten die Fahrzeugeigenschaften und Besonderheiten des Streckenverlaufs berücksichtigt werden
Hinzu kommen weitere Vorteile einer nachhaltigen Logistik:
- Unternehmen, die die Umwelt weniger belasten, haben bessere Chancen, Aufträge zu erhalten
- Entsprechende staatliche Maßnahmen verlaufen reibungslos
- Umweltfreundliche Fahrzeuge senken die Treibstoffkosten, das erhöht den Gewinn
Die richtige Strategie für die Zukunft
Von der Senkung der Transportkosten bis hin zu pandemiebedingtem Fahrermangel – die Logistikbranche hat zweifellos alle Hände voll zu tun. Es gilt mit Hilfe von Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung flexibel zu bleiben und somit für alle, auch unvorhersehbaren Eventualitäten gewappnet zu sein.