Ein zeitgemäßer Vorgang: Gerade hat die Autoindustrie einen Verein zur Nachhaltigkeit von Lieferketten gegründet. Und der ADAC macht sich Gedanken über e-Fuels, flüssige Kraft- und Brennstoffen aus erneuerbaren Energien, die einen Beitrag zur Erfüllung der Klimaschutzziele leisten können. Dass diese Ziele nur durch eine gemeinsame Anstrengung aller Verursacher erreichbar sind, ist klar. Betrachtet man aber den Anteil des Straßengüterverkehrs am gesamten Güterverkehr in Deutschland, so kommen Statistiken auf mehr als 70 Prozent.

Grund genug, um direkt beim Güter- oder Frachtverkehr im Sinne der Nachhaltikeit anzusetzen, wie auch Dr. Michael Nutto, PTV Group, weiß: „Gemäß der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030, ist die Nachhaltigkeitslogistik ein wesentlicher Faktor zur Stärkung des Klimaschutzes und zur Vermeidung von Emissionen.“ So steht als Ziel im aktuellen Klimaschutzgesetz 2021: Reduktion aller Treibhausgase um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 und Erreichung der CO2-Neutralität bis zum Jahr 2045.

Sein Kollege Mihai Ploia erklärt den Weg dorthin: „Ein wesentliches Instrument zur Reduzierung von CO2-Emissionen ist die effiziente Planung innerhalb der Disposition oder Transportplanung. Durch eine solche Planung werden sowohl CO2-Emissionen als auch unmittelbare Kosten eingespart. Somit stehen sich die Ziele der Nachhaltigkeit und der Profitabilität keineswegs konträr gegenüber.“ In der aktuell angespannten Versorungs- und Lieferlage befinden sich viele Transportdienstleister jedoch am Rande ihrer Auslastungsgrenze. Der Weg zu einer nachhaltigen Frachtlogistik mag unendlich lang, mögliche Hindernisse unüberwindbar erscheinen. Doch der Logistikexperte Ploia weiß: „Vor allem ist die Optimierung der Transportplanung eine Maßnahme, die man sehr kurzfristig umsetzen kann und die direkte Ergebnisse erzielt.“ Denn grundsätzlich lässt sich der Weg zu einer nachhaltigen Frachtlogistik in drei einfache Schlüsselemente unterteilen, die unsere Blog-Autorin Adriana Stein zusammengestellt hat

Drei Schlüsselelemente

Das Gleichgewicht zwischen Gewinn und Umweltauswirkungen in der Logistik erfordert Absicht, Konsequenz und Planung – aber es ist möglich.

Nachhaltige Frachtlogistik

1. Vermeinden Sie Leerfahrten

Ein entscheidender Aspekt der nachhaltigen Logistik und Lieferkette besteht darin, sicherzustellen, dass es keine Leerfahrten gibt. Um dies zu erreichen, müssen Sie die Routen der Fahrer und die der Ladungen optimieren. Zusätzlich wirkt sich das Verkehrsaufkommen auf Ihrer Lieferroute direkt auf die CO2-Emissionen aus. Planen Sie daher Ihre Routen anhand aktueller und historischer Verkehrsdaten. Tools wie PTV Map&Guide nutzen Internet-Cloud-Dienste, um Ihnen Lösungen für die Flottendisposition und Routenplanung mit unglaublicher Echtzeitgenauigkeit zu bieten.

2. Integrieren Sie kostensparende Methoden

Hohe Lieferkosten verringern die Gewinnspannen von Fracht- und Logistikunternehmen erheblich. Dafür gibt es eine recht einfache Lösung: Verwenden Sie Kilometerrechner, um die Kosten richtig zu berechnen und Verluste zu minimieren. Und nicht nur das: Ein nachhaltiges Logistikmanagement bewahrt Sie auch davor, in Zukunft Bußgelder für den Betrieb nicht energieeffizienter Lkw zu zahlen. Eine langfristige Lösung zur Kosteneinsparung kann die Umstellung auf Elektro-Lkw sein. Während gerade beim städtischen Güterverkehr dadurch bis zu 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen anfallen, zeigen Untersuchungen, dass Elektro-Lkws im Stadtverkehr mindestens 20 Prozent billiger sind als Diesel-betriebene Lkws.

Erneuerbare Energien für nachhaltige Logistik

3. Verwenden Sie eine Software zur Touren- und Routenoptimierung

Um Ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, können Sie Ihre Transportrouten mithilfe einer Tourenoptimierungssoftware planen, die das Verkehrsnetz in Echtzeit überwacht. In kurzer Zeit werden sinnvolle Transportabläufe geplant, die alle Restriktionen berücksichtigen. Die intelligente Software macht dabei Simulationen möglich, um am Ende die Kundenzufriedenheit, die Sicherheit der Fahrer und die Einhaltung der CO2-Emissionsrichtlinien zu verbessern. Ein Beispiel: Die mit PTV Route Optimiser optimierte Tourenplanung im Großhandel. Als Ergebnis konnten trotz deutlich reduzierter Emissionen gleichzeitig die Gewinnmargen gesteigert werden.
> Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, sehen Sie sich dieses Webinar an.

 

Nachhaltige globale Logistiksysteme

Mehr denn je müssen wir eine Welt schaffen, in der erneuerbare Energien und effiziente Systeme nicht nur eine Option, sondern ein fester Bestandteil der globalen Logistiksysteme sind. Unbestreitbar nehmen Naturkatastrophen aufgrund der globalen Erwärmung und des Klimawandels immer mehr zu. Und die CO2-Emissionen von Lastwagen, Schiffen und Fabriken tragen definitiv dazu bei. Regierungen in aller Welt sind aufgefordert, konkrete Maßnahmen zur Verlangsamung des Klimawandels einzuleiten. Zum Beispiel Richtlinien festzulegen, in denen akzeptable Emissionswerte für Flotte festgelegt sind.

Die Digitalisierung ist der große Treiber in Sachen nachhaltiger Frachtlogistik. Automation und onlinebasierte Netzwerke machen eine effiziente Verknüpfung moderner Logistikketten überhaupt erst möglich. Sie stellen die Basis von Online-Plattformen und Echtzeitkommunikation der Beteiligten dar. Systeme zur Tourenoptimierung sind das passende Werkzeug jedes einzelnen Unternehmens. Nutto, der sich schon lange einer sicheren und grüneren Zukunft verschrieben hat, sieht hier jedoch ganz klar „eine Aufgabe, die nur durch gemeinsame Anstrengungen der Konsumenten, der Behörden, der Wirtschaft und der Wissenschaft erfolgreich bewältigt werden kann.“ Für die Akteure im Bereich der Gütertransporte bedeutet das, eine nachhaltige Frachtlogistik zu etablieren und dennoch rentabel zu arbeiten – um am Ende weltweit effiziente Lieferketten zu schaffen.

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