Eine widerstandsfähige Lieferkette ist das Herzstück der Logistikbranche. Gute Lieferketten sorgen dafür, dass Waren rechtzeitig ankommen, und helfen den Logistikunternehmen, finanziell stabil zu bleiben.

Doch die Belastbarkeit der Lieferketten ist heute keineswegs sicher. Die Kombination aus Inflation, hohen Spritpreisen, zunehmenden internationalen Spannungen rund um Lieferrouten sowie den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Fahrermangels führt zu immer größeren Herausforderungen für viele Logistikunternehmen. Die sehen zunehmend ihre Geschäftsmodelle und Gewinnmargen bedroht.

Es gibt Möglichkeiten, auch unter den derzeitigen Bedingungen die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette zu gewährleisten. Wir haben daher führende Logistikexpert*innen der PTV Group nach ihren Tipps gefragt:

Vertrauen vor Gewinn

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Stephan Ruppert, Principal Product Manager:

„Die globale Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben uns gezeigt, wie wichtig die Logistik ist. Resiliente Lieferketten sind ’systemrelevant‘ – sie sind entscheidend für die Existenz und den Wohlstand aller.

Bis vor kurzem lag der Fokus im Güterverkehr auf der Optimierung der Kosten. Die aktuelle Situation hat dies auf den Kopf gestellt: Die Zuverlässigkeit der Lieferketten ist jetzt viel wichtiger. Logistikunternehmen tun gut daran, Planungstools zu wählen, die das Vertrauen ihrer Kunden in Bezug auf sichere und pünktliche Lieferzeiten gewährleisten. Außerdem sollten die Unternehmen Optimierungsprozesse einführen, die sich leicht an wechselnde Planungsziele anpassen lassen.“

Teamarbeit erhöht die Widerstandsfähigkeit

Jasmin Hahn, Kundenbetreuerin für Industrie, Deutschland:

„Um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, sollte sich jedes Logistikunternehmen heute auf die Transformation seines Supply Chain Managements konzentrieren. Corona hat uns gezeigt, dass heute nichts mehr so ist, wie es war.

Um Lieferketten erfolgreich resilienter zu machen, können sich Logistikunternehmen nicht nur auf einige wenige Personen verlassen, die mit  der Lieferung betraut sind. Vielmehr müssen sich alle daran beteiligen, Prozesse zu erkennen, zu beschreiben und gegebenenfalls zu verbessern. Die Zusammenarbeit mit Dutzenden von Kunden der PTV Group, hat mir gezeigt, dass die wichtigste Phase dieses Prozesses die Konzeption ist. Teamarbeit in Kombination mit Softwarelösungen kann einem Unternehmen helfen, die Bausteine zu setzen, die es weiter voranbringt.“

Jasmin Hahn:

Die Auswahl der richtigen Software

Campbell Smith:

Campbell Smith, Business Development Representative, PTV Americas:

„Die letzten Jahre haben gezeigt, wie anfällig eine Lieferkette für äußere Umstände sein kann. Einige der größten Herausforderungen, die wir gesehen haben, sind Lieferengpässe, steigende Versand- und Transportkosten und Personalengpässe. Derzeit suchen Logistikunternehmen nach Möglichkeiten, ihre Lieferketten nicht nur zu optimieren, sondern auch zu stärken, und zwar mit Hilfe intelligenter Softwarelösungen.

Durch den Einsatz der richtigen Logistiksoftware kann ein Unternehmen die Transparenz der Lieferkette erhöhen, Kosten und Emissionen reduzieren und die Genauigkeit der Lieferfenster verbessern. Das sorgt für zufriedene Kund*innen und macht die Lieferkette widerstandsfähiger gegenüber Veränderungen in der Branche.“

Intermodale Transportketten

Florian Krietsch, Senior Produktmanager:

„Für alle Akteur*innen – Logistikplaner*innen, Entscheidungsträger*innen, sogar Umweltbeauftragte – ist das Leben heutzutage schwer. Sie alle haben mit vielen Unsicherheiten zu kämpfen. Die Herausforderungen sind vielfältig: von der Entscheidung, eine Lieferkette beizubehalten oder zu ersetzen, bis hin zur Überbuchung von Kapazitäten. Glücklicherweise haben sich die digitalen Lösungen deutlich verbessert. Im Jahr 2022 fließen digitale Daten zwischen den Beteiligten, und Algorithmen helfen den Planer*innen bei der Leistungsoptimierung. Die Disponent*innen können ihre grundlegenden Planungen von Software erledigen lassen, während sie sich auf die Lösung zusätzlicher Aufgaben konzentrieren. Ein Beispiel, das PTV-Kund*innen oft nennen, ist das intermodale Tourenplanungssystem. Diese Softwarefunktion sucht nach intermodalen Transportketten zwischen Standorten und berücksichtigt dabei Einschränkungen wie Verkehrsträger und Betreiber.

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Die Software schlägt dann Transportketten und Alternativen vor, die den Streckenbeschränkungen für den jeweiligen Zeitpunkt entsprechen. Diese Transportketten können aus einzelnen oder mehreren Verkehrsträgern und Streckenelementen bestehen. Jeder Vorschlag für eine Transportkette enthält eine Reiseroute und Kennzahlen wie zurückgelegte Kilometer, Fahrtzeiten, Mautkosten und Emissionen, was die Planer erheblich entlastet.“

Digitalisierung hilft, Störfälle in den Griff zu bekommen

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Yann Desloire, Business Unit Leader, PTV Frankreich:

„Unternehmen sind ständig von Zwischenfällen und Gefahren betroffen, die den reibungslosen Ablauf der Transportvorgänge beeinträchtigen. Diese Gründe können intern (Produktionsverzögerungen, Ressourcenmangel) oder extern (Covid-Krise, Importverzögerungen, komplexe neue Vorschriften) liegen. Die PTV Group berät Logistikunternehmen häufig, um diese operativen Risiken zu verringern und so die Belastung für die Teams zu reduzieren. Dies erfordert in erster Linie eine bessere Digitalisierung der Transportdaten, um zukünftige operationelle Risiken so früh wie möglich zu erkennen: zum Beispiel eine bessere Vorhersage der benötigten Flottengröße für die kommenden Tage und Wochen. Darüber hinaus müssen die Unternehmen einfache Verfahren für die schnelle Behandlung von ‚Live-Ereignissen‘ festlegen. Das bedeutet, dass sie einen Echtzeit-Überblick über den Betrieb vor Ort erhalten, damit sie Probleme schnell beurteilen und Korrekturen automatisieren können. Mit anderen Worten, die Technologie ermöglicht es uns, künftige Vorfälle zu antizipieren – und sie schnell und effizient zu beheben.“

Modellierung zur Inflationsbekämpfung

Wayne Savill, Leiter des Logistikvertriebs der PTV Group UK:

„In Zeiten wachsender globaler Inflation ist der Logistiksektor stark von steigenden Kraftstoffkosten und Stundensätzen sowie dem Fahrermangel betroffen. Das ist besonders hart für die Betreiber, die weiterhin ein lebensfähiges Geschäft verantworten müssen – während ihre Kundschaft einen gleichbleibenden Service erwartet. Viele unserer Kund*innen gehen mit diesem Druck um, indem sie ihre betrieblichen Anforderungen modellieren. Auf diese Weise ermitteln sie Bereiche, in denen sich durch Optimierung z. B. Ressourcen einsparen lassen. Durch die Modellierung können sie mit verschiedenen Störungen umgehen und den Druck, der auf ihnen lastet, verringern. Planungs- und Optimierungslösungen bieten den Transportdienstleistern die erforderliche Entscheidungshilfe: Es lassen sich mehrere Optionen testen und dabei die beste Option ermitteln.“

Wayne Savill: "

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