Einmal im Jahr nach Italien oder Spanien – was vor 40 Jahren für viele Bundesbürger*innen noch als globales Reiseziel galt, ist für das Gros der heutigen Deutschen nur der Beginn der globalen Welt. Wie die Reiseziele haben sich auch die weltweiten Gütertransporte verändert: Statista vergleicht die Entwicklung des internationalen Frachtvolumens nach Verkehrsträgern. Insgesamt werden nach rund 6.388 Billionen Tonnenkilometern im Jahr 2010 für das Jahr 2050 fast 31.000 Billionen Tonnenkilometer erwartet. Eine unfassbar hohe Zahl an Güterbewegungen, die von unterschiedlichsten Unternehmen geleistet wird.
Wie begegnet der Großhandel dem Thema?

Herausforderung internationaler Transporte

Die Herausforderungen, denen sich ein weltweit auslieferndes Unternehmen gegenübersieht, sind vielfältig. Es gilt, vorhandene Depots und Filialen oder verschiedene Systeme weltweit zu steuern, verschiedene Verkehrsträger zu planen sowie Länderrestriktionen, Vorgaben, Mautkosten, Zölle, CO2-Verbrauch und Zeitfenster zu beachten.

Bewährt haben sich zentrale Lösungen, die komplette Planungsaufgaben für alle Depots bereitstellen können. Weil sich über ein Rechenzentrum alle Dienste weltweit ausrollen lassen, bieten sich Tourenplanungslösungen an, die per API, also Schnittstelle angebunden werden – auch als Service im Browser nutzbar. Sollen nur einzelne logistische und geografische Funktionen die bestehenden Systemlandschaften erweitern, eignen sich integrierte logistische Funktionen. Letztlich gewinnt ein Unternehmen schon dadurch, dass sich die Filialen nicht um die Software-Beschaffung kümmern müssen.

International ist gleich intermodal

Internationale Transporte laufen im Regelfall über unterschiedliche Verkehrsträger, also intermodal oder multimodal. Dabei steht der Intermodale Verkehr ganz im Zeichen der Digitalisierung. Sie wird zum Treiber der Sichtbarkeit der intermodalen Dienste, der Effizienzsteigerung, der Transportkostensenkung und der modalen Verlagerung allgemein. Moderne Software, wie der PTV Route Optimizer,  oder die PTV Developer Components ebnen den Weg zur Intermodalität.

Sammel- und Verteilerverkehre im Großhandel

Der Großhändler hat für seine zahlreichen nationalen und internationalen Transporte zunächst einen anderen Ansatz: Er muss sich bei der Planung seiner Transporte nicht nur um grenzübergreifende Touren, sondern auch um die Sammel- und Verteilerverkehre kümmern. Sie stellen das Sammeln und Verteilen von Gütern im Ballungsraum als innerstädtischen Verteilerverkehr oder im Umland eines Ballungsraumes als regionalen Verteilerverkehr dar. Dies geschieht, ausgehend von einem Sammel­lager, im Vor- oder Nachlauf eines Transportes im Fernverkehr. Ausgelöst wird demnach der Verteilerverkehr haupt­sächlich durch den Konsum der Menschen, die in dem Ballungsraum leben.

Herausforderungen für die Verteilerverkehrsbranche

Laut Studien steht die Verteilerverkehrsbranche vor einigen Herausforderungen: Dem Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft, was zur einer höheren Anzahl an Bringdiensten führt, dem Wachstum kleinteiliger Online-Käufe und den erhöhten Anforderungen an Frische der gelieferten Produkte. Nicht zuletzt deshalb konzentrieren sich Automobilbauer wie MAN unter anderem auf Fahrzeuge, die – weltweit – für den innerstädtischen Verteilverkehr geeignet sind. Auch Leergut und Rücknahmen spielen hier eine große Rolle. Der ansteigende Online-Handel und Konsum der Menschen ist verantwortlich für den Boom von Kep-Bereichen. Gemeint sind Kurier-, Express- und Paketdienste für den Transport von Stückgütern mit einem verhältnismäßig geringen Gewicht und Volumen.

Stufenplan für moderne Tourenplanung

Für kombinierte Verkehre und Sammelgut-Transporte, die nicht im Direktverkehr abgewickelt werden, gilt eine Unterteilung der Logistikkette in Vorlauf, Hauptlauf und Nachlauf: mehrere Stufen, sogenannte Legs, englisch für Beine. Im Vorlauf, First Leg, erfolgt das Aufsammeln der Güter bei den Produktionswerken bzw. den Zentralhubs am ersten Umschlagplatz. Im Hauptlauf, Second Leg, fahren in der Regel Linienverkehre die Depots oder Hubs oder die nächsten Umschlagplätze an. Beim Last Leg, dem Nachlauf geht es nun in die sogenannte „Letzte Meile“: Die Zielfahrt zum Kunden, bzw. Empfänger.

Es werden also nicht nur Touren von und zu den Verteilerwerken und Warenverteilzentren geplant, sondern es erfolgt auch die depotbezogene Planung und Optimierung. Zusätzlich lassen sich Teil- oder Komplettladungsverkehre so planen, dass Leerkilometer minimiert werden. Ein Rechenzentrum kann dabei weltweit den Service bereitstellen: in jedem Land mit den länderspezifischen Eigenheiten und Zeitfenstern. Solche Lösungen lassen sich heute auch als Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) in Rechenzentren buchen.

Internationale Transporte im dynamischen Reifengroßhandel

Starke Saisonalität und notwendige hohe Flexibilität für einen international ausgerichteten Transport stellen die Rahmenbedingungen für Reifen Göggel dar. Der Reifengroßhändler hält in seinem Zentrallager in Gammertingen auf der Schwäbischen Alb rund 1,5 Millionen Reifen vor und beliefert daraus Kunden aus ganz Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, BeNeLux, Frankreich und anderen Ländern.

„Unser Anspruch innerhalb von 24 Stunden auch international aus­zuliefern, ist eine besondere Herausforderung. Denn hier müssen neben Fahrzeugrestriktionen auch länderspezifische Vorgaben berücksichtigt werden. Zusätzlich fallen je nach Tour Mautkosten an, die in die Kalkulation einfließen müssen“, so Daniel Bravo, IT-Leiter bei Reifen Göggel. Längst hat man daher die manuelle Tourenplanung abgeschafft. Heute setzt das Unternehmen auf professionelle Software zur Tourenplanung, die gleichzeitig an ein Telematiksystem angebunden ist. Darüber lassen sich die Flotte sowie die Sammel- und Verteilverkehre präzise und dynamisch steuern, auch wenn zahlreiche kundenspezifische Aufträge vorliegen.

Eine gute Basis für nationale und internationale Transporte und eine Erfolgsgeschichte – für Sie zum Nachlesen.

Internationale Transporte im dynamischen Reifenhandel

Eine Erfolgsgeschichte: Reifen Göggel zählt auf Transparenz und Flexibilität bei der Tourenoptimierung – wichtig im internationalen, saisonalen Großhandel

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